Why we should all be in Vichy (France ) on the 3rd of november 2008
On the 3rd and 4th of November, The french presidency of the European Union sets up a summit of all 27 european ministers of Justice and Interior on the initiative of the french minister of “Immigration, Integration, and National Identity”, Brice Hortefeux. They will provocatively gather in Vichy , the ex-capital of fascist France during World War II. There, they will solemnly discuss about the “integration” of migrant workers and the application of the famous "directive retour". We can easily imagine with what kind of heavy laugh the idea of such a provocation was born in the head of a minister – Brice Hortefeux - who is everywhere caricatured as a little nazi. Ha Ha Ha.
Here are some of the reasons why we will be in the street, in Vichy, on the 3rd of November, and why we have to be there by thousands, determined to block the summit :
1. In a time when “illegal migrants” answer to the chase they endure by setting fire to detention centers in several european countries – in France as well as in Belgium -, it is the minimal task of those who take side for them to spoil the ministers’ rally.
2. Some symbolical provocations, left without answer, pave the way for further practical defeats. They are made to demoralize those who struggle. They disarm preventively any counter-attack by making seem normal what is unbearable.
3. Through systematic provocation, the actual government intends to drive its opponents into indignation, and thus isolate them. For no one wants to join the cattle of those who just get indignant: indignation is the outcry of the disempowered, and no sound person would desire disempowerment.
4. The "directive retour" is not a "shameful directive", it’s a directive of bastard and bastards are not ashamed in these days, to the contrary they are rather proud of themselves. Bastardship is not a shame : it is to be destroyed. Any reference to morals, here, only means denying the necessity to fight.
5. When Brice Hortefeux pursues in court SOS-Sans-papiers and wants to blame the "terrorists" of RESF – Réseau Education Sans Frontière, a network of support of “illegal migrants” - for the moral responsibility of the arson against the detention center of Vincennes, when one tries to intimidate us, it is precisely then that we must give in the street a demonstration of our strength. This government does not understand any other langage. It will go on wrecking any kind of antagonism as long as antagonists will remain shy in their method .
6. Here in France, everyone feels that we cannot let this happen. But setting up a meeting about migration in Vichy is such a baffling provocation that it becomes frightful. Now is the moment to leave all fear aside, or it will drown us.
7. A mere after-lunch demo on the Sunday would not be an answer up to the provocation. It would be a demonstration of weakness. What is needed is to physically disrupt the summit, to reclaim the city on the 3rd of November, to block its access, to interrupt the “normal life” of Vichy until the occupants go away. We can count on the fact that scenes of brutal repression in Vichy would be such a bad advertisement for our so « democratic » government.
8. Since ten years that there are counter-summits and thousands of people from France and from elsewhere have learnt from them, time has come to put in practice the tactics we have experienced, those of which we know they work, in a national context of struggle.
Let’s organise public meetings on this summit in our cities, hire buses to go to Vichy en masse and spread information among our comrades, in our networks, our organisations, all over europe .
SEE YOU IN VICHY ON THE 3rd OF NOVEMBER AT 6:00 pm !
Meeting point : 5:00 pm in front of the Lycée Albert Londres.
(time is short, but the force is with us.)
Warum wir alle am 3. November in Vichy/ Frankreich (Treffen der Europäischen Innen- und Justizminister) sein müssen.
Auf Initiative von Brice Hortefeux (Minister der „Migration, der Integration und der Nationalen Identität") versammelt die französische Präsidentschaft der Europäischen Union die 27 Europäischen Innen- und Justizminister. Sie versammeln sich in Vichy, Frankreich. Dort werden sie daran arbeiten, die Flüsse der eingewanderten Arbeitskräfte zu kontrollieren und die Anwendung der berühmten „Retour Direktive“ aufrecht zu erhalten. Es ist nicht schwierig, sich das fette Grinsen des Ministers, der überall als Nazi karikiert wird, vorzustellen, das eine solche Provokation auslöst ( Vichy war der Sitz der faschistischen Regierung in Frankreich während des zweiten Weltkriegs, von wo aus die Deportation unzähliger Juden und Regimegegener organisiert wurde). Ha Ha Ha.
Hier ein paar Gründe, warum wir am 3. November in Vichy auf der Straße sein werden und warum wir es undenkbar finden, nicht zu Tausenden da zu sein, wild entschlossen den Gipfel zu verhindern.
1. In einer Zeit, in der die Sans-Papiers auf die Jagd, die auf sie veranstaltet wird, reagieren, in dem sie in mehreren Ländern Europas in Ausschaffungszentren Feuer legen, ist es die Aufgabe derjenigen, die sie unterstützen, im Minimum das Bankett der Minister zu stören.
2. Gewisse symbolische Provokationen, die unbeantwortet bleiben, werden zu wirklichen, praktischen Niederlagen. Sie sind gedacht, diejenigen, die kämpfen, zu demoralisieren, was sie auch tatsächlich erreichen. Sie entwaffnen präventiv jeden Gegenschlag indem sie das Untolerierbare normalisieren.
3. Durch die systematische Provokation versuchen die Herrschenden ihre Gegner in die Empörung zu treiben und von dort aus zu isolieren. Weil keine vernünftige Person sich in der blökenden Herde der Empörten wiederfinden möchte: die Empörung ist der Schrei des Unvermögens und niemand schätzt das Unvermögen, zumindest nicht unter den Vernünftigen.
4. Die „Retour Direktive“ ist nicht eine „Direktive der Schande“, es ist eine Direktive der Verräter und die Kollaboration ist in dieser Epoche überhaupt nicht schändlich, sie ist im Gegenteil absolut "normal", wie man sagt. Aber die Kollaboration ist nicht schändlich, wir müssen sie zerstören. Wer hier an die Moral appelliert verzichtet darauf zu kämpfen.
5. Der Moment wo Brice Hortefeux gegen SOS-Sans-Papiers Klage einreicht, wo er die Verantwortung für den Brand im Ausschaffungszentrum Vincennes den "Terroristen" vom RESF (Réseau Éducation Sans Frontières; Nationales Netzwerk zu Unterstützung der Sans-Papiers) in die Schuhe schieben will, der Moment wo man uns einschüchtern will, das ist der Moment, wo es auf der Strasse eine Demonstration der Stärke braucht. Diese Regierung versteht keine andere Sprache. Sie wird damit fortfahren, alle diejenigen auszulöschen, die sich ihr unentschlossen entgegenstellen.
6. Auch wenn alle fühlen, dass wir ihnen eine solche riesen Schweinerei wie das Treffen in Vichy nicht durchgehen lassen dürfen, erschreckt die enorme Provokation. Es ist jetzt der Moment, alle Angst beiseite zu lassen, oder die Angst wird uns verschlingen.
7. Eine einfache "Latschdemo" wäre keine Antwort auf eine Provokation dieses Ausmasses. Sie wäre im Gegenteil eine Demonstration unseres Unvermögens. Es gilt das Abhalten dieses Kongresses physisch zu verhindern, die Stadt zu belagern, ihre Zugänge zu blockieren, sich den öffentlichen Raum an zueignen, den normalen Lauf der Dinge in Vichy zu stören solange bis die Besatzer abziehen. Wir können auf den Vorteil zählen, dass Szenen der massiven Repression in Vichy für diese "demokratische" Regierung einen sehr nachteiligen Effekt hätten.
8. Es ist jetzt der Moment, nach zehn Jahren der Gegen-Gipfel und wo tausende von Menschen in Frankreich und anderswo abgehärtet sind, die bewährten Taktiken anzuwenden, von denen wir wissen, dass sie funktionieren.
Organisiert öffentliche Treffen zum Thema in euren Städten. Reist gemeinsam und in großer Zahl nach Vichy. Lasst den Aufruf in euren Gruppen zirkulieren, redet mit euren Genossen darüber. In ganz Europa.
ALLE NACH VICHY AM 3. NOVEMBER UM 18H! Treffpunkt um 17h vor dem Lycée Albert Londres